Wissenswertes

Tipps, Tricks und Informationen zu Prosecco

FAQ
Wie lange ist Prosecco haltbar?

Prosecco Superiore sollte jung getrunken werden. Er gibt sein Bestes bei einer Lagerzeit von eineinhalb bis zwei Jahren.

Hier gibt es sehr unterschiedliche Empfehlungen von Winzern, die von 6 bis 12°C reichen. Wir lieben unseren Prosecco gut gekühlt bei maximal 8°C.

In Italien wird Prosecco bevorzugt in einem relativ weiten Tulpenglas genossen. Dieses Glas sorgt für die bestmögliche Entfaltung der Aromen. Auf alle Fälle ist jedes universelle Weißweinglas wesentlich besser geeignet als eine Sektflöte oder eine Champagnerschale.

Eine italienische Firma entwickelte für Prosecco einen sehr praktischen, effizienten Flaschenverschluss, der einem Druck von bis zu 6 bar standhält. Damit kannst du deinen Prosecco, sollte die Flasche doch nicht ganz ausgetrunken werden, zumindest bis zum nächsten Tag fast ohne Geschmacksverluste genießen. So nebenbei sei noch erwähnt, dass sich dieser Verschluss für fast alle kohlensäurehaltigen Getränke zur Geschmackserhaltung eignet.

Zum passenden PRodukt

Zuerst wird auf herkömmliche Weise der Grundwein hergestellt. Dieser muss aus mindestens 85% Gleratraube bestehen. Nun wird dieser Wein einer zweiten Gärung unterzogen. Im Unterschied zu Sekt oder Champagner erfolgt diese bei Spumante nicht in der Flasche, sondern im Drucktank. Diese Drucktankgärung, die Charmatmethode, ist nach ihrem Erfinder, dem französischen Agraringenieur Eugène Charmat benannt. Dieser experimentierte am Anfang des 20. Jahrhunderts an der Universität in Montpelliermit Drucktanks und führte ab 1910 die Methode ein. Besonders in Italien gilt jedoch Federico Martinotti (1860-1924), der Direktor des l’Istituto Sperimentale per l’Enologia di Asti als Erfinder, der anscheinend schon vor Charmat in seinem Institut umfangreiche Versuche hierzu anstellte. Er verwendete dabei geschlossene Behälter, die einem Druck bis zu 6 bar standhielten. Deshalb wird in Italien das Verfahren patriotischerweise auch als Metodo martinotti, Metodo martinotti-charmat oder Metodo italiano bezeichnet.

Aber auch andere, wie zum Beispiel der französische Chemiker Edme-Jules Maumené (1818-1898) und L. Jaunay beschäftigten sich schon 1852 mit Schaumweingärung in druckfesten Großbehältern, sodass es für dieses Verfahren wahrscheinlich mehrere Väter gibt. Jedenfalls wurden im Jahre 1930 in Frankreich auf diese Art bereits über fünf Millionen Flaschen Schaumwein hergestellt und das Verfahren setzte sich weltweit durch. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Perfektionierung besonders in Deutschland vorangetrieben. Heute wird der Großteil der Sekte und Spumanti so hergestellt. Die Drucktanks sind temperaturkontrolliert. Mittels Zugabe eines Hefe-Zuckergemisches wird die Zweitgärung eingeleitet. Das dabei entstehende Kohlendioxid bleibt im Drucktank gefangen. Der Hefesatz im Tank wird periodisch von Rührwerken aufgewirbelt, um den Wein mit diesen Geschmacksstoffen anzureichern. Nach zumeist mehrmonatiger Lagerung wird die Versanddosage für die gewünschte Restsüße zugegeben. Zuletzt wird der Tank auf sehr niedrige Temperaturen heruntergekühlt, wodurch die Kohlensäure „inaktiv“ wird und im Schaumwein gebunden bleibt. Nun erfolgen eine Filtration und die Flaschenabfüllung.

Die Druckgärung mittels Charmat ist die vermutlich beste und schonendste Methode, um die fruchtigen und blumigen Ursprungsaromen im Prosecco zu erhalten. Erst durch diese Verarbeitungsweise erreicht Prosecco Spumante, im Unterschied zu Sekten und Champagner, diese unvergleichliche Leichtigkeit, die ihn auszeichnet.

Perlage bezeichnet im Französischen die Perlen in einem Schaumwein – je feiner die Perlen, umso höher die Qualität.

Die Geschichte des Qualitätssiegels DOCG

Von der Rebsorte zum Qualitätsprodukt

Für die Qualitätskennzeichnung in der europäischen Lebensmittelbranche war 2009 das Jahr der Veränderungen. Einheitlich wurde in der europäischen Union die Abkürzung DOP als Qualitätsmerkmal für sämtliche Agrarprodukte eingeführt. DOP bedeutet „Denominazione di origine protetta“ und wurde an und für sich auch im Weinbereich eingeführt. Die einzelnen Länder dürfen aber weiterhin zusätzlich ihre alten Bezeichnungen verwenden. Bei Wein wird dies in Italien in Form der Qualitätssiegel DOC und DOCG auch weiterhin so praktiziert.

Für das Proseccogebiet brachte 2009 ebenfalls eine sehr einschneidende Veränderung:

Bis zu diesem Jahr gab es für Prosecco keinen Herkunftsschutz. Daher konnte Prosecco sogar in Deutschland oder Süditalien produziert werden. Um diese Wildwüchse zu unterbinden wurde die Prosecco-Traube in Glera umbenannt und das kleine Dorf Prosecco in der Nähe von Triest diente als Namensgeber für ein genau definiertes Anbau- und Produktionsgebiet. Das Gebiet ist zwar sehr weitläufig und reicht von Vicenza im Westen bis Triest im Osten aber dennoch war damit endlich ein Herkunftsschutz möglich.

Der wesentlich größte Teil des Gebietes ist ebenflächig und Prosecco-DOC-Anbaugebiet. Ein kleiner aber feiner Bereich zwischen den Städten Valdobbiadene und Conegliano erhielt den höchsten italienischen Qualitätsstatus – DOCG. Nur 5% der gesamten italienischen Weine erlangen diesen Status!

Zugelassene autochthone Rebsorten:

Glera
Hauptrebsorte mit einem Anteil von mindestens 85%. Der erste schriftliche Nachweis auf die Sorte in diesem Gebiet geht auf 1772 zurück. Die Sorte ist widerstandsfähig und kräftig mit haselnussbraunen Ranken und recht langen, spärlich besetzten und ausgreifenden Trauben. Die Weinbeeren sind schön goldgelb inmitten von leuchtend grünen Blättern. Sie verleiht den Weinen ausgeprägte Blumen und Fruchtnoten.

Glera Lunga
Eine alte, bereits im 19. Jahrhundert als hier auftretend beschriebene Sorte. Vom “Instituto Sperimentale per la Viticolturedi Conegliano” erforscht, wurde sie im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts wieder in den Anbau aufgenommen. Sie unterscheidet sich von der Glera durch die ovale Form der Beere und eine fleischigere Schale.

Verdiso
Autochthone, seit dem 18. Jahrhundert hier weit verbreitete Sorte. Feine rötliche Ranken und leicht eiförmige Beeren, die bei der Reife schön zitronengelb werden. Sie verleiht dem Wein Säure und Würze, besonders in warmen Jahren.

Perera
Eine seit jeher in diesem Gebiet angebaute Sorte, besonders in den Weinbergen rund um den Cartizzehügel. Die intensiv gelben Beeren erinnern im sortentypischen Aroma an reife Birne. Wenn auch nur zu geringen Anteilen eingesetzt, verleiht sie doch in der Cuvée fruchtige Düfte und Aromen.

Bianchetta
Erstmals im 16. Jahrhundert benannt, handelt es sich hier wahrscheinlich um eine einheimische Sorte. Sie zeichnet sich durch kleine, recht gedrungene Trauben aus, die fast immer eine größere Ausbuchtung aufweisen. Reif wird sie schön gelb und scheint durch den natürlichen Duftfilm eine Art wächserne Schicht, wie bemehlt. Sie wird eingesetzt, um den Wein in kälteren Jahren zu veredeln da sie im Vergleich zu den anderen Sorten eher reift. Man findet sie häufig zusammen mit der Verdiso in höher gelegenen und schwieriger zu bestellenden Gebieten.

Zugelassene internationale Rebsorten:

Chardonnay, Pinot Blanc, Pinot Grigio und weiß gekelterter Pinot Noir

Qualität entsteht im Weinberg.